Laktoseintoleranz


Die Laktoseintoleranz ist eine Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktose). Ursache ist eine verminderte oder fehlende Aktivität des milchzuckerspaltenden Enzyms Laktase in der Dünn­darm­schleim­haut. In Deutschland leiden 10-15% der Bevölkerung unter Laktase­mangel, welt­weit etwa 75% der Erwachsenen.

Typische Beschwerden bei Laktoseintoleranz sind wiederkehrende Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen und Durchfall ohne erkennbaren Auslöser.

Die Ausprägung der Milchzuckerunverträglichkeit ist individuell sehr unterschiedlich und reicht von der völligen (unter 1g Laktose/Tag) bis zur leichten Unverträglichkeit. Die Mehrzahl der Be­troffenen ist unter einer laktasearmen Kost (8-10g Laktose/Tag) symptomfrei.


Ernährungsempfehlungen bei Laktoseintoleranz

Laktoseintolerante Personen müssen heute nicht mehr generell auf den Verzehr von Milch­pro­dukten verzichten. Wichtig ist es für die Betroffenen, bestimmte Ernährungsregeln zu beachten und ihre individuelle Toleranzgrenze vorsichtig selbst auszutesten.

Bei einer ausgewogenen Ernährungsweise werden über Milch und Milch­produkte nor­maler­weise etwa 20-30g Laktose aufgenommen. Je nach Schweregrad der Laktoseintoleranz muss die tägliche Laktosezufuhr auf 8-10g (laktosearme Kost) oder bis max. 1g Laktose (laktosefreie Kost) reduziert werden. Dabei helfen folgende Empfehlungen:

  1. Sauermilchprodukte, wie Joghurt, Kefir und Buttermilch sind oft gut verträglich, da der Milchzucker bei diesen Produkten durch die Milchzuckergärung bereits teilweise abgebaut ist. Joghurt mit probiotischen Milchsäurebakterien enthält bereits Laktase zur Spaltung des Milchzuckers.
  2. Schnitt- und Hartkäse sind nahezu laktosefrei und können deswegen ohne Probleme verzehrt werden.
  3. Laktosefreie Trinkmilch und Milchprodukte ermöglichen inzwischen auch einen ganz normalen Milchkonsum und erleichtern das Kochen und Backen mit Milchprodukten. Sie helfen außerdem die Calciumzufuhr zu sichern.
  4. Laktasehaltige Enzympräparate (rezeptfrei in der Apotheke) enthalten milch­zucker­spalten­de Enzyme. Sie werden zusammen mit der laktose­haltigen Mahl­zeit ein­ge­nom­men und erleich­tern so das Essen auswärts. Diese Präparate sind allerdings nicht zur Dauer­anwen­dung geeignet.
  5. Produkte auf Soja-Basis, wie Soja-Milch, Soja-Desserts und Joghurt-Alternativen, sind fast immer laktosefrei.
  6. Milchzucker wird zahlreichen Lebensmitteln zugesetzt, die von sich aus normalerweise keine Milchbestandteile enthalten (z.B. Backwaren, Süßigkeiten, Fleisch- und Fisch­erzeug­nisse, Fein­kost­salate, Instant-Erzeugnisse, Fertig­gerichte). Daher sollte bei verpackten Lebensmitteln immer die Zu­taten­liste studiert werden. Beim Kauf loser Lebens­mittel ist es sinnvoll nach­zu­fragen, ob die Produkte milchfrei- bzw. milchzuckerfrei hergestellt wurden.
  7. Milchzucker kann auch in Süßstofftabletten oder Medikamenten enthalten sein. Bei der Verordnung medizinischer Präparate müssen dazu der Arzt oder Apotheker befragt werden.
Literatur:
Kasper: Ernährungsmedizin und Diätetik, 2009
Lioba Hoffmann: Milchzuckerunverträglichkeit. Ernährung im Fokus, 264 – 268 (2010)
Christiane Schäfer: Therapie der Laktoseunverträglichkeit. Ernährung im Fokus, 269 – 273 (2010)

Internet:
www.ak-dida.de (Arbeitskreis Diätetik in der Allergologie e.V.)
www.daab.de (Deutscher Allergie- und Astmabund e.V.)



Laktose in ProWell-Produkten

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