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Länger leben durch Sport
Wer länger leben möchte, sollte regelmäßig Sport treiben, zum Beispiel joggen gehen. Laut bislang unveröffentlichten Studienergebnissen soll regelmäßiges Joggen die Lebenserwartung um 5,6 Jahre bei Frauen und um 6,2 Jahre bei Männern verlängern.
In der “Copenhagen City Heart”-Studie werden seit 1976 Daten zum Lebensstil und zur Gesundheit von rund 20.000 dänischen Männern und Frauen im Alter von 20-93 Jahren erfasst und ausgewertet. Hierfür wurden die Probanden nach der Aufnahme in die Studie mehrfach befragt (Erstbefragung 1976-1978, Folgebefragungen 1981-1983, 1991-1994, 2001-2003). Ursprünglich sollten mit der Studie neue Erkenntnisse zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen und Schlaganfälle gewonnen werden. Inzwischen liefert die Studie auch wichtige Informationen zur Entstehungsgeschichte vieler anderer Erkrankungen, beispielsweise Herzversagen, Lungenerkrankungen, Allergien, Epilepsie, Demenz und Schlaf-Apnoe. In einer kürzlich durchgeführten Analyse wurde außerdem untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der körperlichen Aktivität (hier Joggen) und der Lebenserwartung der Probanden besteht. Hierfür hatten die Teilnehmer im Vorfeld Fragen zum Joggen, der Dauer und Intensität, mit der sie die Sportart betreiben, beantwortet.
Es zeigte sich, dass Männer und Frauen, die regelmäßig joggen, ein 44 Prozent niedrigeres Sterberisiko aufweisen als Nicht-Jogger (die Ergebnisse wurden um Altersunterschiede zwischen Joggern und Nicht-Joggern korrigiert). Umgerechnet auf die dazugewonnenen Lebensjahre bedeutet dies, dass joggende Frauen im Mittel 5,6 Jahre länger leben, joggende Männer sogar 6,2 Jahre.
Als mögliche Ursachen für diesen Zugewinn an Lebensjahren sehen die Wissenschaftler viele Vorteile, die regelmäßiges Sporttreiben mit sich bringt: Sport verbessert die Sauerstoffaufnahme und die Blutfettwerte (Erhöhung des HDL-Cholesterins, Senkung von LDL-Cholesterin und Triglyceriden), er senkt den Blutdruck, verhindert Entzündungsreaktionen, erhöht die Knochendichte, verbessert die Herzfunktion und beugt der Entstehung von Übergewicht vor. Und nicht zuletzt wirkt sich das Sporttreiben positiv auf die Psyche aus.
Interessant waren auch die Ergebnisse zur Intensität des Joggens. Sie war von den Teilnehmern selbst als “langsam”, “mittelschnell” oder “schnell” eingestuft worden. Hier zeigte sich ein U-förmiger Zusammenhang zwischen der Zeit, die für den Sport verwendet wurde und der Lebenserwartung. Bewegungsmuffel, aber auch extrem sportliche Menschen hatten eine geringere Lebenserwartung als Jogger mit einem moderaten wöchentlichen Laufpensum. Optimal sei es, so die Erkenntnis der Wissenschaftler, pro Woche insgesamt ein bis zweieinhalb Stunden zu joggen und diese Zeit auf zwei bis drei Trainingseinheiten zu verteilen.
Bezüglich der richtigen Intensität rät Dr. Peter Schnohr, der an der Studie beteiligt war, auf den eigenen Körper zu achten. Die richtige Geschwindigkeit liegt dort, wo man sich etwas angestrengt/atemlos fühlt, aber nicht zu sehr.
12. Juni 2012