Eine eindeutige Bewertung der unterschiedlichen Empfehlungen ist derzeit auch für Fachleute schwierig, da zum Effekt einer niedrigeren Kohlenhydratzufuhr bislang keine entsprechenden Lang­zeitstudien vorliegen. So wird im Einzelfall nach körperlichen Voraussetzungen und Vorlieben ent­schieden werden müssen.

Übereinstimmung besteht weitestgehend hinsichtlich der Qualität empfehlenswerter Kohlenhydrate. Diabetiker (insbesondere Typ2) sollen reichlich Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil, wie Getreideprodukte aus Vollkorn, Gemüse, Hülsenfrüchte und Kartoffeln, verzehren. Diese Lebensmittel sättigen, lassen den Blutzucker nur langsam ansteigen und enthalten neben Ballast­stoffen Vitamine und Mineralstoffe. Kartoffeln sollten als Pellkartoffeln und wenig in frittierter Form gegessen werden.

Täglich ein bis zwei Portionen Obst werden auch dem Diabetiker angeraten. Empfehlenswerte Obstsorten sind Äpfel, Birnen und Beerenobst. Sie enthalten zwar verschiedene Zuckersorten (Fruchtzucker, Haushaltszucker und Traubenzucker). Die ebenso enthaltenen Ballaststoffe bremsen jedoch die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel ab.

Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel (Süßigkeiten, Kuchen, Gebäck, Honig, Marmelade) sollen von Diabetikern Typ2 nur mäßig konsumiert werden und möglichst in Kombination mit anderen Nährstoffen. Denn durch die Kombination von Zucker mit anderen Nährstoffen (Eiweiß, Fett und Ballaststoffen), wie in Joghurt, Schokolade, Marmeladenbrot und Kuchen, kann der Anstieg des Blutzuckerspiegels verlangsamt werden. Während Zucker in isolierter oder konzentrierter Form, wie z.B. in süßen Getränken, den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lässt.

Ist der Blutzucker gut eingestellt, können pro Tag 50g freier Zucker aus zugefügtem Haus­halts­zucker, Honig, Sirup und Fruchtsaft konsumiert werden.

Bei einer Medikamenten- oder Insulintherapie müssen Menge und Zeitpunkt der kohlen­hydrat­reichen Mahlzeit auf die Dosierung und Gabe der Medikamente abgestimmt werden.