1. Sollen Diabetiker Zuckeraustauschstoffe und Süßstoff verwenden?


In der Diabetes-Diät wurden jahrzehntelang Fruktose, Sorbit, Maltit, Xylit und andere energiehaltige Zuckeraustauschstoffe eingesetzt. Inzwischen ist bekannt, dass die Zuckeraustauschstoffe im Vergleich zum Haushaltszucker dem Diabetiker keinen nennenswerten Vorteil bieten.

Im Gegenteil: Für Fruktose wurde gezeigt, dass ein übermäßiger Konsum fruktosegesüßter Lebensmittel (vor allem von süßen Limonaden) zur einer Erhöhung des Körpergewichtes und zur Entwicklung von Diabetes beitragen kann. Verschiedene Studien ergaben, dass Fruktose in größeren Mengen den Fettaufbau anregt und außerdem die Insulinresistenz fördert (Insulinunempfindlichkeit der Zellen). Fruktose wirkt sich damit als zugesetzte Zuckerart in Lebensmitteln in größeren Mengen noch ungünstiger aus als Haushaltszucker.

Übergewichtige und Diabetiker sollten deswegen fruktosegesüßte Lebensmittel meiden. Ob ein Lebensmittel mit Fruktose gesüßt ist, kann der Zutatenliste auf dem jeweiligen Produkt-Etikett entnommen werden. Häufig werden zum Süßen verschiedene Zuckerarten eingesetzt. Je weiter oben Fruktose aufgeführt ist, desto höher ist auch der Fruchtzuckeranteil des Lebensmittels. Fruchtzucker in Obst oder Honig hat im Vergleich zur Softdrink-Fruktose (hergestellt aus Maisstärke) keine gesundheitlichen Nachteile, muss aber bei Übergewichtigen und Diabetikern in der Kalorien- bzw. BE-Bilanz berücksichtigt werden.

Um Kalorien und Kohlenhydrate zu sparen, können süßstoffgesüßte Speisen und Getränke für den Diabetiker eine Alternative zu Lebensmitteln mit Haushaltszucker oder Fruchtzucker darstellen. Aber auch Süßstoffe sollten in Maßen konsumiert werden, um die Süßschwelle (d.h. den Bedarf nach Süßem) niedrig zu halten.