ERNÄHRUNGS UMSCHAU
Zucker- und fetthaltige Lebensmittel: Deutsche Leberstiftung warnt vor XXL-Größen
Die Deutsche Leberstiftung empfiehlt zum Jahresbeginn, die Leber zu schonen und vor allem auf zu viel Zucker zu verzichten. Unser überreiches zuckerhaltiges Nahrungsangebot im XXL-Format fördere unter anderem das metabolische Syndrom.Wie die Deutsche Leberstiftung berichtet, können zuckerhaltige Snacks und Getränke in Übergröße dazu beitragen, eine nicht-alkoholische Fettleberentzündung (NASH) zu entwickeln. Fehl- und Überernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht schädigen das Organ auf Dauer so sehr, dass es mehr Zucker und Fette aufnimmt, als es abbauen oder speichern kann. So lagert sich zusätzlich Fett im Lebergewebe ab. Rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland hat eine durch Fetteinlagerung vergrößerte Leber – auch bereits jedes dritte übergewichtige Kind leidet an dieser Krankheit, warnt die Stiftung.
Ungesunder Lebensstil gefährdet die Leber
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD; non-alcoholic fatty liver disease) zählt zu den häufigsten Lebererkrankungen weltweit. Die Erkrankung umfasst die einfache Leberverfettung (Steatosis hepatis), die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH; non-alcoholic steatohepatitis) und reicht bis hin zur Fettleberzirrhose. Unter dem Mikroskop zeigt sich bei der NAFLD eine makrovesikuläre Einlagerung von Fetten in mehr als fünf Prozent der Leberzellen. Verschlechtert sich der Zustand der Leber so stark, dass ein zirrhotisches Endstadium eintritt, verlieren die Betroffenen stark an Gewicht und auch Begleitdiagnosen wie ein Diabetes mellitus und die charakteristische Verfettung im histologischen Schnitt bilden sich zurück – Gründe, die die korrekte Diagnose der Erkrankung erschweren.
Zu den wesentlichen Ursachen für die alarmierenden Zahlen bei der Erkrankung nicht-alkoholische Fettleber zähle unser westlicher Lebensstil, so Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, und meint damit insbesondere XXL-Größen bei zucker- und fetthaltigen Snacks und Getränken sowie zu wenig körperliche Betätigung. Die Betroffenen würden dann das sogenannte metabolische Syndrom entwickeln, eine Risikokombination aus Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck und Diabetes, die sehr häufig auch auf die Leber einen sehr negativen Effekt habe.
Redaktion, mya, 4. Januar 2018
Quelle:Deutsche Leberstiftung 2017 Schattenberg, J (2015) Nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) und nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH): Pathophysiologie und Ernährungsaspekte. Ernährungs Umschau 62(2): M92-M100